Kein Urlaub für BIG DATA

Ein Smartphone, das im Sand am Strand liegt
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Die Schulferien haben begonnen. Viele von uns haben geplant zu verreisen und wissen bereits, wo es hingehen soll. Andere zögern noch, was das Reiseziel angeht, und suchen weiter nach dem idealen Urlaubsort. Dafür informieren sie sich höchstwahrscheinlich im Internet und buchen vielleicht sogar online – und hinterlassen so digitale Spuren. BEE SECURE hat deshalb beschlossen, eine Übersicht zur BIG DATA-Nutzung und Datenerhebung von Akteuren aus dem Tourismusbereich zusammenzustellen.

Seit einigen Jahren vervielfachen sich auf Tourismus spezialisierte Websites, darunter Preisvergleichsseiten, sei es für Hotels oder Transportmittel. Neue Technologien, wie Beacons und Smartphone-Apps, werden auch im Urlaub vermehrt genutzt. BEE SECURE stellt Ihnen 8 Schlüsselpunkte in Bezug auf Datenerhebung vor, auf die sie vor und während Ihrer Reise achten sollten.

Mangelnde Transparenz bei der Urlaubsbuchung

Noch vor der Abreise werden gewisse Daten über potenzielle KundInnen von Reisebüros, Transportunternehmen, Städten und Urlaubsregionen gespeichert.

1. Heutzutage sind InfluencerInnen bei Tourismusanbietern sehr beliebt, um Fotos, Artikel oder Videos über ihren Reiseort in Umlauf zu bringen. Manchmal bietet man ihnen dafür einen gratis Aufenthalt an, manchmal werden sie auch dafür bezahlt, eine Stadt oder touristische Aktivität auf die eine oder andere Weise hervorzuheben. Allerdings kennzeichnen sie die gesponsorten Inhalte nicht immer, auch wenn es sich dabei um eine echte Form der Werbung handelt. >> Versteckte Werbung erkennen

2. Wenn wir im Netz surfen, sammeln die Suchmaschinen Daten, um unsere Geschmäcker und Vorlieben besser kennenzulernen.  Deshalb sind dort erscheinende Werbeanzeigen zielgerichtet und die angebotenen Reisen sollen den Erwartungen der Internet Nützerinnen entsprechen. Angebotene Reiseziele werden also nie durch Zufall vorgeschlagen.

3. Wenn wir im Internet buchen, können wir die Preise zwischen unterschiedlichen Transportunternehmen und Unterkünften vergleichen. Allerdings variieren die Preise auf den Buchungsplatformen oft auf nicht nachvollziehbare Weise. Tatsächlich können die Betreibergesellschaften zurückverfolgen, wo die Buchung abgeschlossen wird, und dementsprechend die Preise für gewisse Reiseziele erhöhen, zum Beispiel wenn man dem schlechten Wetter entkommen möchte.

4. Buchungsseiten wissen, was wir auf ihren Plattformen tun: wenn wir uns ein Reiseziel öfter anschauen, werden sie den Preis tendenziell erhöhen, weil sie verstanden haben, dass wir Interesse an dieser Reise haben. Die Websites kommunizieren nicht klar, wie sie ihre Preise festlegen, auch hier gibt es ein echtes Transparenzproblem.

Flughäfen sind mehr und mehr vernetzt

Auch während der Reise können Daten von Passagieren erhoben werden, vor allem von Transportunternehmen und insbesondere von Flughäfen:

5. Dank Beacons ist es möglich, durch das Scannen von Handys Information über die Geschäfte in jedem Terminal oder über die Warteschlange, in der es am schnellsten zur Gepäckaufgabe oder durch die Sicherheitskontrolle geht, zu erhalten. Mit diesen Beacons holen Flughäfen Informationen über Passagiere ein, was es ihnen erlaubt, die Anordnung der Geschäfte zu verbessern oder gar die Passagiere zu Geschäften zu leiten, die sie interessieren könnten.

>> Was genau sind Beacons?

6. In einigen Jahren können Informationen über Passagiere auch innerhalb von Flugzeugen erhoben werden. Es wird möglich sein, angebotene Filme und Serien an individuelle Vorlieben anzupassen und auch Informationen zum Gepäck jedes einzelnen Reisenden noch vor dem Verlassen der Maschine mitzuteilen. Kurzum, diese Informationen erlauben es den Fluggesellschaften, ihre Angebote gezielter auszurichten.

Wachsam bleiben, auch nach der Ankunft

Nach Buchung und Reise geht die Datenerhebung im Hotel und am Ferienort weiter:

7. Öffentliche Verkehrsunternehmen in Städten nutzen BIG DATA. Indem sie Anfragen über Apps von Touristen speichern, können sie ihre Prozesse optimisieren (die Verbindungen und Zeitpläne der Busse und U-Bahnen anpassen). Sie können auch die Zahl der Abos erhöhen, indem sie passgenaue Angebote erstellen, beispielsweise ein Kombi-Ticket für Transport und Museen.

8. Die meisten Hotels bieten ihren KundInnen – die die Nutzungsbedingungen oft akzeptieren, ohne sie zu lesen – eine WLAN-Verbindung an, damit sie auch während ihres Urlaubs weiter online sein können. Die Hotels können dann davon profitieren, um Informationen über ihre Kundschaft zu erheben und ihnen im Anschluss personalisierte Angebote zu machen.

>> Öffentlicher WLAN-Zugang – bewährte Vorgehensweisen

Auch wenn die Urlaubsbuchung ohne Internet immer schwieriger wird, nach der Ankunft am Reiseziel lohnt es sich vielleicht, es ganz abzuschalten und zu veruschen, den Aufenthalt ohne Internet zu genießen.

 

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