Sexting – Eine Unterrichtseinheit zum Video „Sharen?“

Diese neue Unterrichtseinheit für das Lehrpersonal der Sekundarschule soll junge Menschen für Risiken rund um das Thema Sexting sensibilisieren. Sie basiert auf der fiktiven Geschichte eines jungen Mädchens, das beim Austausch intimer Inhalte zum Opfer wird.

Was ist Sexting ?

Unter „Sexting“ versteht man das Verschicken und den Austausch intimer Nachrichten bzw. selbstproduzierter Fotos und Videos. Dies geschieht meist über Messenger-Dienste oder soziale Netzwerke. Ob als Liebes- oder Vertrauensbeweis, zur gegenseitigen Erregung, als Mutprobe oder Flirt, es gibt vielerlei Gründe für „Sexting“. Soziale Netzwerke erwiesen sich während der Covid-19-Pandemie als besonders wertvoll, da sie ermöglichten, trotz der räumlichen Entfernung den Kontakt zu ihrem Umfeld aufrechtzuerhalten. Diese besondere Situation kann das Auftreten von Sexting verstärken. Dennoch fehlt es in vielen Fällen an konkretem Wissen um die rechtliche Lage, an Bewusstsein für Risiken von Sexting und über mögliche Anlaufstellen zur Beratung und Hilfe, beispielsweise wenn Nacktbilder ungewollt in Umlauf geraten.

Vor diesem Hintergrund wurde der Ratgeber „Nackt im Netz?“ im Januar 2021 veröffentlicht. Dieser Ratgeber informiert über Rechtsgrundlagen und Risiken, gibt den Opfern praktische Ratschläge, wie sie auf problematische Situationen im Zusammenhang mit Sexting reagieren können, und enthält genaue Hinweise auf den rechtlichen Kontext. Mit der neuen Unterrichtseinheit wurde die Thematik Sexting nun auch pädagogisch aufbereitet, damit interessierte Lehrer*Innen diese mit ihren Schüler*Innen gezielt behandeln können.

An wen richtet sich diese Unterrichtseinheit ?

Diese Unterrichtseinheit wird dem Lehrpersonal der Lycéen des Großherzogtums Luxemburg zur Verfügung gestellt, damit diese die Thematik Sexting mit ihren Schülern (ab 7ième) gezielt behandeln können. Sie zielt darauf ab, bei den Schüler*Innen die folgenden Fähigkeiten zu fördern bzw. zu entwickeln:

  • reflektiert über die Weitergabe intimer Inhalte entscheiden zu können,
  • für mögliche Gründe für Sexting Verständnis zu entwickeln mit dem Ziel, Opfer von Sexting-bedingten problematischen Situationen nicht zu verurteilen und , wenn Ungerechtigkeiten beobachtet werden,
  • zu wissen, was zu tun ist, und wo es Unterstützung gibt, wenn intime Inhalte geteilt wurden,
  • die Gewohnheit zu entwickeln, in problematischen Situationen Hilfe zu suchen,
  • Fachleuten zu vertrauen, die ihnen zuhören,
  • den rechtlichen Rahmen und die eigenen Rechte kennen (Internationales Übereinkommen über die Rechte des Kindes).

Woraus besteht diese Unterrichtseinheit?

Die Unterrichtseinheit basiert vollständig auf dem Video « Shareable? », das in Norwegen gedreht wurde und mit freundlicher Genehmigung für die Nutzung in Luxemburg auf Französisch und Deutsch angepasst wurde:

  • Das Video stellt ein junges Mädchen in den Mittelpunkt, das Opfer im Zuge des Austauschs intimer Inhalte ist.
  • Die Hauptthemen sind Sexting und Sextortion, welche in neun Kapiteln behandelt werden.
  • Zu jedem Kapitel gibt es Fragen, die sich an die Klasse richten.
  • Zu einigen Kapiteln sind ebenfalls Arbeitsblätter verfügbar.
  • Das Lehrpersonal kann die neun Kapitel der Unterrichtseinheit mit dem Video mit einer Länge von etwa zwei Minuten oder den gesamten Film mit einer Länge von 15 Minuten verwenden.
    Die Videos sind rechtlich geschützt und stehen nur für Sensibilisierungszwecke exklusiv in Luxemburg zur Verfügung. Das Lehrpersonal aus Luxemburg kann auf Pearltrees Education auf die Videos zugreifen: Bibliothèque nationale des supports de Cours – digital sciences – Rubrique: axe thématique “Le world wide web, son réseau et moi!”

 

Die Unterrichtseinheit ist hier auf Deutsch und Französisch verfügbar

 

Diese Unterrichtseinheit ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Police Lëtzebuerg, der Initiative BEE SECURE, vertreten durch den Service national de la jeunesse (SNJ) und dem Beratungsdienst KJT, dem Service de Coordination de la Recherche et de l’Innovation pédagogiques et technologiques (SCRIPT), der Staatsanwaltschaft, dem Service des droits de l’enfant und dem Centre psycho-social et d’accompagnement scolaire (CePAS).

Quellen: politiet.no – Shareable?