Sommer, Sonne, Smartphone – So bleibt die Reise auch digital sicher

Im Urlaub läuft vieles über das Smartphone: Unterkünfte werden gebucht, Flüge verwaltet, am Zielort wird navigiert, mobil bezahlt und Erlebnisse werden online geteilt. Das spart Zeit – birgt aber auch Risiken. Betrugsversuche, Datenklau oder der Verlust des Geräts können den Aufenthalt erheblich belasten. Wer ein paar einfache Regeln beachtet, reist digital deutlich entspannter.

Ferienwohnung gebucht – aber gibt es sie wirklich?

Online-Angebote für Ferienunterkünfte wirken oft verlockend: stilvoll eingerichtet, gute Lage, hervorragende Bewertungen – und überraschend günstig. Doch nicht alle Angebote sind seriös. Es gibt immer wieder Fälle, in denen Unterkünfte gar nicht existieren, anders aussehen als beschrieben oder bei Ankunft bereits belegt sind. Auch außerhalb von Buchungsplattformen angebotene Objekte auf Social Media bergen Risiken.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn:

  • die Unterkunft ungewöhnlich preiswert erscheint,
  • die Kommunikation über private Messenger-Dienste erfolgen soll,
  • eine direkte Banküberweisung verlangt wird,
  • Bewertungen oberflächlich oder auffallend ähnlich formuliert sind,
  • Bilder sehr professionell wirken oder sich über Rückwärtssuche anderswo finden lassen.

Tipp:
Buchen Sie ausschließlich über offizielle Plattformen. Zahlen Sie nur innerhalb des Systems und sichern Sie sich Buchungsbestätigung und Screenshots lokal oder offline. Bewertungen sollten inhaltlich nachvollziehbar sein, nicht nur kurz und positiv.

Flugangebote: auf den Endpreis kommt es an

Flugbuchungsportale locken häufig mit sehr günstigen Preisen. Doch oft erhöhen sich die Kosten durch Zusatzgebühren für Gepäck, Sitzplätze, Zahlungsmethoden oder Versicherungen. Hinzu kommt: Wer mehrfach nach der gleichen Verbindung sucht, bekommt unter Umständen steigende Preise angezeigt – ein Effekt, der auf Verlaufsspeicherung und Nutzerverhalten basiert.

Tipp:
Suchen Sie Flüge im Inkognito-Modus und löschen Sie regelmäßig den Browserverlauf. Achten Sie bei der Buchung auf automatisch aktivierte Zusatzleistungen und vergleichen Sie stets den vollständigen Endpreis, nicht nur den Einstiegspreis.

Was im Falle eines verlorenen Smartphones zu tun ist

Ein Smartphoneverlust im Ausland kann weitreichende Folgen haben – besonders dann, wenn Flugtickets, Kontaktdaten, Bankzugänge und andere wichtige Informationen ausschließlich darauf gespeichert sind.

Vor der Abreise empfiehlt sich:

  • eine aktivierte Bildschirmsperre mit PIN oder Biometrie,
  • das Einschalten der Geräteortung („Find My Device“ oder „Wo ist?“),
  • ein aktuelles Cloud-Backup,
  • das Notieren der IMEI-Nummer (*#06# wählen),
  • die Sicherung von Zwei-Faktor-Authentifizierungen (z. B. Export oder Backup-Codes),
  • das Speichern zentraler Reisedokumente (z. B. Tickets) als PDF oder Ausdruck.

Kommt es dennoch zum Verlust:
Das Gerät sollte per Fernzugriff gesperrt oder gelöscht werden. Zudem empfiehlt es sich, die SIM-Karte umgehend sperren zu lassen und die Passwörter relevanter Online-Dienste zu ändern. Auch eine Anzeige bei der Polizei kann sinnvoll sein.

Tipp:
Bewahren Sie wichtige Informationen nicht nur digital auf. Eine Kopie von Reisedaten oder Notfallkontakten in Papierform kann im Ernstfall entscheidend sein.

Öffentliches WLAN – bequem aber nicht ohne Risiko

Hotels, Flughäfen, Cafés: Gratis-WLANs sind verlockend, aber oft nicht sicher. Cyberkriminelle können Daten über gefälschte Hotspots abfangen.

Tipp:
Verzichten Sie in öffentlichen WLANs auf das Einloggen in sensible Dienste wie E-Mail-Konten, Onlinebanking oder Cloud-Speicher. Deaktivieren Sie in den Geräteeinstellungen die automatische Verbindung mit offenen Netzwerken.

Kontaktlos bezahlen – sicher und vorbereitet

Immer mehr Menschen nutzen kontaktloses Bezahlen per Smartphone. Gerade auf Reisen kann das praktisch sein, etwa bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder spontanen Einkäufen. Doch im Verlustfall sollten die entsprechenden Zahlungsfunktionen schnell gesperrt werden können.

Tipp:
Aktivieren Sie eine sichere Gerätesperre. Kontrollieren Sie, ob die Bezahlfunktion nur mit zusätzlicher Freigabe (z. B. biometrisch) funktioniert. Prüfen Sie, ob die Karten bei Verlust aus der Ferne deaktiviert werden können, etwa über das Apple- oder Google-Konto oder auch über Worldline Payment Services (Europe) s.a.: (+352) 49 49 10 (auch aus dem Ausland erreichbar).

Erlebnisse teilen – mit Bedacht

Im Urlaub entstehen viele schöne Bilder – und der Wunsch, diese sofort zu teilen. Doch öffentliche Beiträge mit Standortangaben verraten auch, dass man gerade nicht zu Hause ist. Das kann ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Tipp:
Veröffentlichen Sie Fotos lieber zeitversetzt. Deaktivieren Sie automatische Standortangaben in Apps und passen Sie die Sichtbarkeitseinstellungen an, sodass nur ausgewählte Kontakte Inhalte sehen können.

Navigation – auch ohne Internetverbindung

Navigations-Apps sind heute Standard. Doch in entlegenen Regionen oder bei schlechtem Empfang kann es zu Problemen kommen. Nicht überall ist mobile Datenverbindung verfügbar – oder bezahlbar.

Tipp:
Laden Sie vor der Reise Offline-Karten auf das Gerät, z. B. über Google Maps oder alternative Karten-Apps. So sind Sie auch ohne Netzempfang orientierungsfähig und unabhängig.

Der Weg zu einem gelungenen Urlaub

Ein gelungener Urlaub braucht nicht viel Technik – aber bewussten Umgang damit. Wer sich gut vorbereitet, sein Gerät schützt und Online-Angebote kritisch prüft, kann digital entspannter reisen. Und wer zwischendurch bewusst offline bleibt, gewinnt vielleicht sogar das Wertvollste zurück: mehr echte Erlebnisse und weniger Ablenkung.