Die BEE SECURE Helpline warnt vor Sextortion

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In den letzten Monaten wurden auf der BEE SECURE Helpline (8002 1234) vermehrt Fälle von Sextortion und insbesondere bei jungen Internetnutzer*innen beobachtet. Unter Sextortion (englisch: „sex“ + „extortion“) ist Erpressung anhand von Material mit sexuellen Inhalten (private intime Fotos, Videos) zu verstehen.

Wie funktioniert die Masche?

Über die Social Media- oder Datingapps nehmen die Erpresser den Kontakt zu den potentiellen Opfern auf. Meist geschieht das über Snapchat, Instagram oder Tinder. Unter dem Vorwand des Kennenlernens wird miteinander kommuniziert, mit der Absicht viele Informationen über die Zielperson zu erfahren. Erstmal harmlos klingende Fragen werden gestellt, wie:

  • Hast du eine WhatsApp-Nummer?
  • Hast du Instagram oder Facebook?
  • Wo gehst du zur Schule?
  • Was bist du vom Beruf?
  • Wo arbeitest du?
  • Hast du eine Webcam?

In den nächsten Schritten entwickelt sich das Gespräch zu einem Flirt. Oft wird nach intimen Fotos gefragt oder vorgeschlagen, sich über einen Videocall zu sehen. Dabei zielen die Täter darauf ab, in den Besitz von sexuellen Materialien (Foto, Video) zu kommen.

Gelingt es Ihnen, so wird die Zielperson direkt erpresst, eingeschüchtert und unter Druck gesetzt. Die Betrüger drohen, die intimen Fotos und/oder Videos direkt an die Freunde, Follower, Schulkameraden, Verwandte und sonstige Kontakte weiterzuleiten. Sie fordern hohe Geldsummen und stellen ein Ultimatum, daß wenn die geforderte Zahlung auf das Bankkonto/Crypto-Wallet nicht vollzogen wird, so würden alle Nacktfotos veröffentlicht. Dabei kommt es vor, dass die Fotos zusätzlich manipuliert werden, um den Sachverhalt noch gravierender aussehen zu lassen.

Die Opfer werden regelrecht eingeschüchtert mit Sätzen:

  • Ich werde dein Leben ruinieren
  • Jeder an deiner Schule/Universität wird deine Bilder sehen
  • Dein Ruf wird zerstört
  • Du wirst deine Arbeit verlieren
  • Dein Chef wird dich feuern
  • Deine Frau wird erfahren, welche Art Mann du wirklich bist

Was kann man in einer solchen Situation tun?

  • Nicht reagieren, nicht mit den Betrügern verhandeln.
  • Überweisen Sie kein Geld an die Betrüger, denn nach der ersten Zahlung werden die Täter nicht aufhören nach weiteren Zahlungen zu fragen bzw. Personen zu erpressen.
  • Sichern Sie die Beweise des Chatverlaufs in Form von Screenshots.
  • Polizei: Erstatten Sie eine polizeiliche Anzeige.
  • Melden Sie die Person auf der entsprechenden Plattform (z.B. Instagram) und blockieren Sie sie.
  • Ebenfalls ist es empfehlenswert das Profil vorübergehend zu deaktivieren oder zumindest die Privatsphäre-Einstellungen so einzuschränken, dass man:
    • Nicht gefunden werden kann
    • Fremde, unbekannte Personen keine Einsicht in das Profil, insbesondere die Kontaktliste bekommen
    • Nicht über das Profilfoto identifizierbar ist. Hierzu das Profilfoto durch ein neutrales Bild, z.B. Auto oder Blume, Hund etc., ersetzen. Damit dämmt man das Risiko ein, dass man über Online-Bildersuche-Tool auf weitere Profile kommt (z.B. LinkedIn)

Anlaufstelle

Die BEE SECURE Helpline ist von montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr für Sie da. Die Beratung ist anonym und vertraulich. Wenn Sie lieber schreiben anstatt zu telefonieren, können Sie dies auch jederzeit über das folgende Formular.