Schulanfang: Der richtige Zeitpunkt für das erste Smartphone?

Der Schulanfang bedeutet nicht nur die Rückkehr in den Unterricht, es ist auch für viele Familien ein wichtiger Moment, in dem neue Meilensteine erreicht werden. Dazu gehört auch das erste Smartphone, das für viele Kinder etwas ganz Besonderes ist. Es ist Symbol für Selbstständigkeit, Kommunikations- und Entdeckungswerkzeug zugleich. Oft stellt es einen Meilenstein für die Jugendlichen dar – und eine große Frage für die Eltern. Doch wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt, einem Kind ein Smartphone anzuvertrauen? Wie kann man Freiheit und Verantwortung in Einklang bringen? Und wie wird aus diesem neuen Gerät ein Verbündeter für Lernen, Sicherheit und soziale Kontakte – anstatt Quelle von Stress oder Konflikt?

Wann ist das ideale Alter für das erste Smartphone?

Jedes Kind ist einzigartig und jede Familiensituation anders – ein universelles Alter für das erste Smartphone gibt es also nicht. Orientierung bieten jedoch die Leitlinien des Aktionsplans Sécher digital, der Empfehlungen für die verschiedenen Entwicklungsphasen bereithält:

  • 0–3 Jahre: Bildschirme möglichst ganz vermeiden
  • 3–6 Jahre: Altersgerechte Inhalte auswählen
  • 6–9 Jahre: Die Nutzung digitaler Geräte aktiv begleiten

  • 9–12 Jahre: Smartphone möglichst vermeiden → In diesem Alter gewinnt Ihr Kind an Selbstständigkeit und kennt sich besser in seiner Umgebung aus, doch es fehlt häufig noch die nötige Reife, um die Gefahren des Internets alleine einschätzen zu können.

Empfehlungen:

    • Bildschirmzeit in Gemeinschaftsräumen begleiten
    • Kein Smartphone vor dem 12. Geburtstag – ein einfaches Handy reicht aus
    • Videospiele nur in Maßen und unter Begleitung eines Erwachsenen erlauben
    • Schrittweise auf die Nutzung des Internets vorbereiten

  • 12–15 Jahre: Noch zu früh für soziale Netzwerke Die Pubertät ist eine entscheidende Phase für die Entwicklung und Selbstständigkeit Ihres Kindes. Trotzdem sollten weiterhin klare Regeln für die digitale Nutzung gelten. Sprechen Sie über die Apps, die Ihr Teenager spannend findet, und entdecken Sie diese gemeinsam.

Empfehlungen:

    • Soziale Netzwerke möglichst meiden
    • Klare Regeln zum Teilen von persönlichen Daten und Fotos festlegen
    • Apps gemeinsam mit dem Kind ausprobieren und besprechen, statt pauschal zu verbieten
    • Offenheit fördern, damit Ihr Kind sich bei Problemen an Sie wenden kann
    • WLAN nachts ausschalten und auf ausreichenden Schlaf achten

Manche Eltern fürchten, dass Regeln die Beziehung zum Kind belasten. Doch Familiengespräche können helfen! Sprechen Sie über die Bedürfnisse aller und entscheiden Sie gemeinsam, wie digitale Medien im Alltag genutzt werden.

Regeln gemeinsam festlegen

Regeln sollten realistisch und familiengerecht sein – so können sie auch eingehalten werden. Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihren Kindern zu erklären, warum für Erwachsene zum Teil andere Regeln gelten.

Tipps für klare Bildschirmregeln:

  • Bildschirme bewusst nutzen

Kein TV im Hintergrund, keine schnellen Smartphone-Checks während Mahlzeiten oder Hausaufgaben.

  • Nachts Ruhe schaffen

„Nicht stören“-Funktion aktivieren, WLAN zu festen Zeiten ausschalten, Geräte nachts nicht im Kinderzimmer lassen.

  • Bildschirme nicht als Strafe oder Belohnung einsetzen

Wenn Bildschirme so eingesetzt werden. steigert dies womöglich die Faszination Ihres Kindes gegenüber Bildschirmen.

Besprechen Sie die Regeln gemeinsam – wichtig ist, dass Ihr Kind diese versteht, erkennt dass diese für sein eigenes Wohlbefinden bestehen und sie einhält.

Mit dem ersten Smartphone sicher unterwegs

Ein Smartphone zu bekommen ist aufregend – aber ebenso wichtig ist es, den sicheren Umgang zu lernen.

  • Sichern Sie Ihr Smartphone ab: Nutzen Sie den PIN Code oder die Fingerabdruck- bzw. Gesichtserkennung um Ihr Gerät vor Zugriff durch Fremde zu schützen.
  • Sichern Sie Ihre Daten: Konfigurieren Sie automatische Backups, um Ihre wertvollen Daten bei Verlust oder Problemen mit Ihrem Gerät zu schützen.
  • Bleiben Sie auf dem neuesten Stand: Aktivieren Sie automatische Software-Updates, um sicher­zustellen, dass Ihr Gerät die neuesten Sicherheits­patches und Fehlerbehebungen enthält.
  • Achten Sie auf Phishing-Versuche: Vorsicht bei verdächtigen Nachrichten. Klicken Sie nicht auf unbekannte Links.

Für Eltern bestehen auch durch integrierte Dienste Möglichkeiten den Kindern ein individuell für sie bestimmtes Konto anzulegen. Dies ermöglicht den Eltern präzise Einstellungen vorzunehmen und somit zu definieren, was die Kinder mit diesem Konto machen und sehen können.

Die Eltern können zum Beispiel:

  • Die Nutzungsdauer pro Tag bzw. pro Woche festlegen;
  • Filter einrichten, die nicht kindgerechte Inhalte blockieren;
  • Die App-Käufe limitieren;
  • Den Standort des Gerätes ihres Kindes über diese Dienste verfolgen.

Diese technischen Blockaden sind jedoch nie unumgänglich: auch Kinder lernen diese zu umgehen. Deshalb ist es umso wichtiger, sich mit den Kindern über das Nutzungsverhalten und die Inhalte auszutauschen, damit diese lernen, selbstständig und verantwortungsvoll mit den Möglichkeiten der neuen Medien und Technologien umzugehen.

 

Die BEE SECURE Helpline bietet eine kostenlose und vertrauliche telefonische Beratung zu diesen Themen an. Sie erreichen die BEE SECURE Helpline telefonisch unter 8002 1234 oder über das Online-Formular.