Wie eine Maske im Netz: Fake-Profile

Mann der die Hälfte des Gesichts mit einer Maske verdeckt
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Im Oktober 2019 erregte ein Fake-Profil Aufsehen: Pierre Gramegna, Finanzminister Luxemburgs, verschickte vermeintlich Nachrichten, in denen eine Webseite für Privatkredite angepriesen wurde. Dahinter steckte jedoch eine Betrugsmasche. BEE SECURE verrät Ihnen, wie sie solche Fake-Profile und die damit verbundenen Gefahren erkennen können.

Was ist ein Fake-Profil?

Bei Fake-Profilen handelt es sich um gefälschte Profile auf sozialen Netzwerken und auf Dating-Plattformen, bei denen falsche Angaben (Name, Alter) und Fotos – meistens von anderen Personen – genutzt werden, um eine Identität zu erstellen oder zu imitieren. Es steckt also eine andere Person dahinter und gibt wie mit einer Maske vor, jemand anderes zu sein.

Diese gefälschten Profile werden oftmals für illegale Aktivitäten genutzt, zum Beispiel zum Verschicken von Spam, für Betrugsmaschen wie z.B. Phishing , zur emotionalen Manipulation und Ausnutzung durch Cyber-Grooming oder Catfishing, das falsche Sammeln von Spenden, aber auch für Cybermobbing, etc.

Die gefälschten Identitäten werden auch oft genutzt, um in Kommentarspalten auf sozialen Netzwerken kritische Bemerkungen abzugeben, da es das Gefühl von Anonymität und Sicherheit beim Abgeben von Kommentaren erzeugt. Internet-Trolls greifen zum Beispiel oft auf gefälschte Profile zurück.

Schluss mit der Maskerade! So erkennen Sie gefälschte Profile

Generell gibt es zwei Arten von Fake-Profilen: Die Profile, die eine echte Person imitieren und Profile, die eine frei erfundene Person darstellen.

A. Die erste Art eines Fake-Profils versucht, eine existierende Person zu imitieren. Hierbei werden Fotos, Freunde und Informationen von einem Originalprofil benutzt. Man kann diese nachgeahmten Profile durch folgende Merkmale entlarven: Freundschaftsanfrage von einem Bekannten, obwohl man bereits mit diesem befreundet ist, Rezent erstelltes Profil, Keine neuen Fotos, im Vergleich zum anderen, älteren Profil der Person, Untypische Inhalte, merkwürdige Links, unpersönlicher Schreibstil.

Es gibt auch gefälschte Konten, die öffentliche Seiten von Firmen, Geschäften oder Berühmtheiten imitieren. Die Originalseiten dieser Personen oder Organisationen sind jedoch oftmals mit einem blauen Häkchen oder anderen Symbolen versehen, welches bedeutet, dass das soziale Netzwerk die Echtheit und die Identität überprüft und verifiziert hat.

B. Die zweite Art eines Fake-Profils, bei der es sich um eine frei erfundene Person handelt, kann man folgenderweise erkennen: Keine oder nur wenige Fotos der Person, Bilder, illustrierte Avatare, (Bsp.  Landschaftsfotos, fiktive Charaktere, Autos, Illustrationen oder Berühmtheiten) als Ersatz für Profilbilder, Name: gehört einer fiktiven Figur oder klingt nach einem Pseudonym, es handelt sich um einen Namen, den es sehr häufig gibt und somit schwer zu überprüfen ist, inkohärente Profilinformationen die nicht zu den Ihnen bekannten Fakten passen, wie z.B. außergewöhnliche Wohn- oder Geburtsorte, oder Berufe, die nicht zu den angegebenen Studien passen (Doktorat an einer Uni, arbeitet als Frisör), …

Bei diesen Merkmalen kann es sich natürlich auch um echte Personen handeln, die viel Wert auf Privatsphäre legen und deshalb nicht viele Informationen und Bilder von sich preisgeben. Höchstwahrscheinlich würde eine solche Person Sie dann auch kaum kontaktieren oder als Freund hinzufügen, ohne Sie zu kennen.

Auch im Internet gilt es seine Privatsphäre zu bewahren

BEE SECURE rät Ihnen:

  • Geben Sie selbst nicht zu viele Informationen und Fotos von sich preis. Wenn diese Informationen für jeden zugänglich sind, können sie einfacher genutzt werden, um ein Fake-Profil mit Ihrer Identität zu erstellen.
  • Nehmen Sie nicht unbedacht Freundschaftsanfragen an, sondern fragen Sie sich, ob Sie die Person wirklich kennen und ob Sie nicht schon mit der Person befreundet sind.

Wenn man sich bei einer Person nicht sicher ist, kann man überprüfen und zurückverfolgen, woher die genutzten Fotos stammen. Dazu kann man die Google Image Reverse Search, oder andere Bildsuchmaschinen, wie zum Beispiel TinEye benutzen. Wenn Sie den Verdacht haben, es könne sich um ein Fake-Profil handeln, melden Sie das Profil dem sozialen Netzwerk. Ignorieren und blockieren Sie das Profil und ihre Anfragen. Benachrichtigen Sie auch die Person, die mittels des Fakeprofils nachgeahmt wurde, darüber, dass ihre Informationen und Fotos missbraucht wurden. Des Weiteren sollten Sie auch Ihre Freunde vor dem Fake-Profil warnen.

Generell sollte man vorsichtig im Internet handeln und nicht alles und jedem glauben. BEE SECURE rät Ihnen deshalb Informationen im Netz stets zu hinterfragen:

  1. Wer steckt dahinter?
  2. Ist die Quelle vertrauenswürdig?
  3. Wie berichten andere darüber?

BEE SECURE steht Ihnen zur Verfügung, wenn Sie Informationen oder Hilfe brauchen. Wenden Sie sich an die BEE SECURE Helpline (Tel. 8002 1234) zur Beratung. Wenden Sie sich an die BEE SECURE Stopline zum Melden illegaler Inhalte.

Mehr zu dem Thema erfahren Sie in unserer aktuellen Kampagne #checkyourfacts – Gleef net alles um Internet!