Vorsicht bei betrügerischen Anrufen

Mann mit Brille sitzt an einem Tisch mit Laptop und schaut auf sein Smartphone
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Betrügerische Anrufe sind nichts Neues – sie tauchen aber immer wieder in Luxemburg auf. Mal geben sich die Anrufer als Mitarbeitende einer Bank oder von LuxTrust aus, mal steckt ein angeblicher „Microsoft-Support“ dahinter. Oft arbeiten die Täter mit einer Mischung aus E-Mails, SMS und Anrufen, um ihre Opfer zu verunsichern und an Geld oder sensible Daten zu kommen.

Bekannte Maschen – und warum sie funktionieren

Eine klassische Variante ist der angebliche Microsoft-Support. Die Anrufer erklären, dass auf dem Computer „gefährliche Viren“ entdeckt wurden. Dann soll ein sogenanntes Fernwartungsprogramm wie AnyDesk, TeamViewer oder Supremo installiert werden.

Fernwartung bedeutet: Jemand kann den eigenen Computer aus der Ferne bedienen, so als säße er direkt davor. Seriös eingesetzt ist das praktisch – zum Beispiel wenn ein IT-Spezialist beim Einrichten hilft. In betrügerischen Fällen aber erhalten die Täter so Zugriff auf Dateien, Passwörter oder das Online-Banking.

Auch LuxTrust- oder Bank-Anrufe sind in Luxemburg schon häufiger vorgekommen. Oft wurden Betroffene kurz zuvor mit einer täuschend echten Phishing-Mail in die Falle gelockt – angeblich müsse man das Konto verifizieren oder eine Zahlung bestätigen. Kurz darauf klingelt das Telefon: Ein vermeintlicher Mitarbeiter erklärt, wie man „das Problem schnell beheben“ kann. In Wahrheit versuchen die Täter, so Zugangsdaten fürs E-Banking zu erlangen und Überweisungen auszulösen.

Eine weitere Masche sind die sogenannten Imposter-Scams oder „Familien-Notfälle“. Dabei ruft jemand an, der behauptet, ein Verwandter oder Anwalt zu sein. Die Geschichte ist immer ähnlich: Ein Angehöriger sei in Schwierigkeiten und brauche dringend Geld. Hier setzen die Betrüger auf Emotionen und Eile, damit Opfer keine Zeit zum Nachdenken haben.

Generell gilt: Wer sich am Telefon als Behörde, Bank oder Firma ausgibt und zur Zahlung, zur Installation von Programmen oder zur Herausgabe von Passwörtern/Bankdaten auffordert, sollte misstrauisch sein und den Kontakt unabhängig überprüfen.

Technische Tricks machen es schwerer zu erkennen

Viele dieser Anrufe kommen aus großen Callcentern, die mit Autodialern arbeiten. Das sind Computer, die automatisch viele Nummern durchwählen. Sobald jemand abnimmt, wird das Gespräch an einen Mitarbeiter weitergegeben – die kurze Stille am Anfang ist ein Hinweis.

Erschwerend kommt hinzu: Die angezeigte Telefonnummer kann gefälscht sein. Mit sogenannten Spoofing-Verfahren erscheint dann eine luxemburgische Vorwahl oder sogar die Nummer einer echten Behörde im Display. Auf die Anzeige im Handy oder Festnetz kann man sich also nicht verlassen.

So bleiben Sie am Telefon sicher

  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
  • Gespräch im Zweifel sofort beenden.
  • Institution selbst über die offizielle Nummer zurückrufen.
  • Unbekannte Nummern blockieren, damit diese nicht erneut durchkommen.
  • Keine Fernwartung installieren.
  • Niemals Passwörter, Codes oder Bankdaten am Telefon weitergeben.

Wenn es doch passiert ist

  • Passwörter ändern – vor allem für die betroffenen Konten, aber auch jedes andere Konto, wo das gleiche Passwort verwendet wird.
  • Bank/Karten sperren – in Luxemburg über +352 49 10 10.
  • Fernwartungssoftware deinstallieren, falls installiert.
  • Anzeige bei der Polizei erstatten – eine weitere Möglichkeit, insbesondere wenn Geld verloren ging oder sensible Daten betroffen sind.

Hilfe und Beratung

Bei Unsicherheit oder wenn Sie betroffen sind, bietet die BEE SECURE Helpline vertrauliche Unterstützung: 8002 1234.